Krieg .....? Also geht er nun doch weiter.

Wie konnte ich nur naiverweise annehmen, daß ein Scheidungskrieg sich irgendwann von alleine erledigt. Komisch, das ich von allen um mich herrum immer höre. "Wir haben uns im Guten getrennt", oder "klar hat er oder sie rumgezickt, doch wir haben das alles gelöst". Bei mir haben sich die Fronten wieder verhärtet. Der Nochehemann zieht jetzt die ganz gemeinen und fiesen Register. Er hat es tatsächlich geschafft, sich fast ein Jahr nicht bei seinen Kindern zu melden, war voll damit beschäftigt seine Freundin zu beglücken und sich um dessen Brut zu kümmern. (sorry, aber ich bin nun mal auch nur Mutter) Meine Tochter hatte ein paarmal versucht Kontakt aufzunehmen, wurde aber leider immer vertröstet. Jetzt ist aber vor einiger Zeit ein Wunder geschehen und er hat angeblich seinen Vaterinstikt wiedergefunden. Lange Rede kurzer Sinn, er bult sprichwörtlich um seine Kinder. Nun könnte man wirklich an das Gute im Menschen glauben, er hat Interesse und möchte nun doch sehen und erleben wie sie Erwachsen werden. Falsch gedacht, es steckt auch diesmal der pure Hass hinter der Geschichte. Er hat sich wieder einmal in den Kopf gesetzt, mich zu verletzten. Da es ihm nicht mehr möglich war, mit beschimpfungen, gemeinen SMS, oder beleidigenden E-Mails, hat er nun die Aufgabe ICH NEHME IHR DIE KINDER WEG. Das ist so ziemlich das einzige was Mann versuchen kann, wenn er die Frau die ihn verlassen hat noch bestrafen will. Wenn er sie da versucht zu greifen, wo es noch möglich ist, nämlich als das was sie stets war und immer sein wird. DIE MUTTER seiner Kinder. Ich kann euch sagen richtig spaßig ist das nicht. Weil ich auch zu allem Übel, 2 bis zum Anschlag pubertierende Exemplare zu Hause habe. Ich musste mir auch in letzter Zeit öfters mal folgende Sprüche anhören, "Mama, du bist so gemein, dann gehe ich eben zu Papa" oder "Wenn ich das oder dies nicht bekomme, ziehe ich zu Papa". Tja meine Lieben, das ist nun mal nicht gerade das, was ein Mutterherz höher schlagen lässt. Wenn nun der verlorene Vater auch noch eine Katze kauft oder sonstige Wünsche erfüllt, rückt Mutter ein bissel ins Abseits. Und dort im Schatten bleibt sie stehen, bis zu dem Moment wo sich alles wieder normalisiert hat. Wenn es das erste mal heißt "Papa hatte keine Zeit" oder "er war total gestreßt und hat nur rumgeschrien". Das ist dann der Augenblick wo Mutter wieder wichtig wird. Wir müssen immer da sein und immer alles regeln. Dabei die Ruhe bewahren und den Überblick nicht verlieren. Eigenschaften die nur ganz wenigen Vätern gegeben sind. Die meisten werden laut und spielen ihre Macht gegenüber den Kinder schamlos aus. Verständnis, Fürsorge und Geborgenheit sind eben Eigenschaften die eine Mutter bereit hält. So ist es in den meisten Fällen, Ausnahmen bestätigen auch hier die Regel. Zurück zum Kriegschauplatz, der sich jetzt in den Köpfen der Kinder abspielt. Der Angreifer (Nochehemann) steht also mit allem was er hat auf dem Schlachfeld und will seine Kinder, nicht aber weil er sie Liebt, sondern nur weil er den Unterhalt für sie nicht mehr bezahlen will. Und allen Ernstes denkt, die Kinder ziehen irgendwann bei ihm ein. Auf der gegenüberliegenden Seite sitzt die Mutter, die nichts anders tun kann, als weiter zumachen wie bisher und abzuwarten wie sich die Kinder entscheiden. Denn eins weiß ich ganz genau, ich werde nicht meine Kinder beeinflußen bei mir zu bleiben, mit unfairen Tricks oder gar Versprechungen oder Geschenken. Wenn sie nicht bleiben wollen. Bitte schön, dann sollen sie gehen, wenn sie der Meinung sind, auf der andern Seite fließt Ihnen Milch und Honig in den Mund. Sind es genau die selben Kids, die mit ständig in den Ohren lagen, "Papa schreit nur", "Warum ist der immer so gereitzt?"? Es gibt eben von allen Menschen immer zwei Seiten, die eine Vollmilchschokiseite kehrt der Vater nun raus. Ich brauche mich also nur zurücklehnen und abzuwarten, bis auch hier der Alltag wieder eingekehrt ist. Also mache ich es mir in meinem Liegestuhl gemütlich (was mich natürlich auch an meine Grenzen bringt) und harre auf die Dingen die da kommen werden. Und nun habe ich mich all für alle mal von dem Wunsch, alles in Ruhe und mit Anstand über die Bühne zu bringen verabschiedet. :-((

Es heißt also, sich nichts mehr gefallen lassen.

  

Ich schreibe noch                                                                September 2008